
🎙️ Gelesen von mir - für dich.
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Eine Träne im Supermarkt – und der Beginn von etwas Neuem
Es war ein ganz gewöhnlicher Tag.
Ich stand im Supermarkt, Einkaufszettel in der Hand, HandyTaschenrechner in der anderen.
Denn es gab eine Zeit, noch gar nicht lang her, da rechnete ich beim Einlegen jedes einzelnen Produkts:
Reicht mein Einkaufsgeld?
Und dann sah ich ihn: einen besonderen Joghurt für meine Kinder.
Keine große Sache – aber etwas, das ihnen Freude machen würde.
Ich hielt ihn in der Hand, schaute auf den Preis. Und dann legte ich ihn zurück.
Es ging nicht.
Und plötzlich, mitten im Laden, liefen mir Tränen über das Gesicht.
Nicht wegen des Joghurts – sondern wegen des Gefühls dahinter:
Ich kann mir nicht leisten, was ich eigentlich schenken möchte.
Ich bin abhängig. Und das tut weh.
In mir war klar:
So will ich nicht leben. Und so will ich nicht fühlen. Schon gar nicht als Mutter.
Von Kindheitserfahrungen und alten Glaubenssätzen
In meiner Kindheit war Geld oft Thema – präsent, manchmal unausgesprochen schwer, manchmal laut.
Ich erinnere mich an Situationen am Esstisch, an Gespräche zwischen meinen Eltern, in denen es um Ausgaben, Haushaltsplanung und „den nächsten Monat“ ging.
Ich weiß, dass sie ihr Bestes gegeben haben.
Und dennoch – mein kindliches Empfinden war oft eines von Vorsicht, Unsicherheit, Scham.
Ein paar Sätze haben sich tief in mir eingebrannt:
„Wofür brauchst du das?“„Das brauchst du doch nicht wirklich?“„Glaubst du, ich bin ein Goldesel...?“
Diese Worte sollten vermutlich Orientierung geben.
Vielleicht auch schützen.
Aber in mir als Teenager fühlten sie sich eng an.
Ich hatte das Gefühl, mich erklären zu müssen – für kleine Wünsche, für eine Zeitschrift, für Taschengelderhöhungen.
Es ging nicht um Verwöhntsein – sondern um Freiheit.
Und genau die fehlte mir in diesem Moment.
Ich lernte: Geld ist etwas, das man nicht einfach bekommt.
Geld ist begrenzt.
Geld will verdient, erklärt, gerechtfertigt werden.
Und irgendwann übernahm ich all das – still, unbewusst, tief verankert.
Muttersein & Geld – ein oft unausgesprochenes Spannungsfeld
Als ich Mutter wurde, kam all das zurück.
Besonders intensiv wurde es, als wir beschlossen, als Familie einen anderen, alternativen Weg des Zusammenlebens zu gehen.
Eine bewusste Entscheidung. Eine schöne – aber auch eine herausfordernde.
Denn plötzlich war mein Alltag von Kindern erfüllt, von Fragen, Bedürfnissen, Lernmomenten.
Es war wundervoll – und auch anstrengend. Und vor allem: unbezahlt.
Mein Mann war der Verdienende. Ich war die Begleitende.
Und obwohl ich seinen Rückhalt spürte, kam ein altes Gefühl zurück:
Ich muss fragen.
Ich darf nicht einfach entscheiden.
Ich bin nicht frei.
Nicht, weil er es forderte – sondern weil mein System es so gelernt hatte.
Und irgendwann war klar:
Ich brauche meine eigene Quelle.
Für mein Herz.
Für meinen Wert.
Für meine Würde.

Geld ist Energie – und ich darf sie fließen lassen
Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe:
Geld ist kein Feind. Geld ist kein Machtmittel. Geld ist Energie.
Und diese Energie darf fließen. Ich darf Geld empfangen. Ich darf es ausgeben – auch für Dinge, die nicht zwingend notwendig sind.
Ein Eis mehr im Sommer.
Ein Ausflug mit meinen Kindern.
Ein kleines Schmuckstück im Schaufenster, das einfach nur mein Herz berührt.
Ich musste lernen, dass Geld nicht gleich Kontrolle bedeutet. Nicht gleich Rechtfertigung. Nicht gleich Kampf.
Geld darf leicht sein. Und Geld darf Freude machen.
Ich möchte meinen Kindern ein neues Bild vermitteln:
Geld als Freiheit.
Geld als Möglichkeit.
Geld als Gestaltungsraum – für ihre Träume, für ihre Werte, für das, was ihnen wirklich wichtig ist.
Was ich verändert habe – in mir und im Außen
Ich bin heute nicht „reich“ im klassischen Sinne. Aber ich habe begonnen, mich zu nähren.
Ich erlaube mir, eigene Projekte zu haben – in meinem Tempo, mit meiner Stimme, mit Herz.
Ich rede offen mit meinem Mann über Geld – nicht als Tabu, sondern als etwas Verbindendes.
Ich reflektiere regelmäßig, welche Glaubenssätze in mir noch wirken – und welche ich neu wählen will.
Der größte Wandel ist:
Ich entscheide wieder. Ich spüre wieder. Ich darf gestalten.
Und das ist es, was Unabhängigkeit in der Familie für mich heute bedeutet:
Nicht allein zu sein. Sondern mich selbst nicht zu vergessen.
Drei Impulse für dich – wenn dich dieses Thema auch berührt
1. Deine Gefühle sind wahr – auch wenn sie niemand beabsichtigt hat
Deine Kindheitserfahrungen dürfen Raum haben.
Du darfst ihnen zuhören – und dann neu wählen.
Es geht nicht um Schuld. Es geht um Heilung.
2. Es ist okay, nach finanzieller Unabhängigkeit zu streben
Auch (und gerade) als Mutter.
Du musst nicht „groß“ verdienen, um selbstwirksam zu sein.
Es reicht, wenn es deins ist.
3. Geld ist neutral – aber deine Beziehung dazu ist entscheidend
Beobachte, was du über Geld denkst.
Woher diese Gedanken kommen.
Und ob du sie heute noch glauben willst. Du darfst sie wandeln.

Zum Abschluss – eine Frage an dein Herz
Was möchtest du deinen Kindern über Geld mitgeben – durch dein eigenes Vorleben?
Was dürfen sie über Freiheit, Fülle und Selbstwert durch dich erfahren?
Vielleicht ist heute der Tag, an dem du beginnst, deine Geldgeschichte umzuschreiben.
Nicht perfekt. Aber ehrlich. Und liebevoll.
„Geld ist nicht das Ziel. Aber es darf dich auf dem Weg zu deinem selbstbestimmten Leben begleiten.“
In Verbindung,
Deine Impulsstifterin 💛