
🎙️ Gelesen von mir - für dich.
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Während draußen die Welt lärmte, herrschte in meinem Inneren eine seltsame Ruhe – die Art von Ruhe, die nur vor einem Sturm kommt.
Es war ein Sonntagmorgen. Die Kinder schliefen noch, das Haus war still. Ich stand mit einem warmen Kaffee am Fenster und beobachtete, wie der erste Sonnenstrahl sich durch die Gardine tastete – als wolle er fragen, ob er mich kurz berühren dürfe.
Und ich ließ es zu.
Da war kein Plan, kein „wir müssten noch“, kein Gedanke an Wäscheberge oder To-do-Listen. Nur dieses zarte Jetzt. Und in diesem Jetzt fiel mir auf, wie lange ich mich selbst nicht gespürt hatte.
Wann, frage ich dich, hast du zuletzt einen Moment einfach ausgekostet – so wie er war?
Ohne ihn festhalten zu wollen. Ohne ihn effizient zu gestalten.
Nur da gewesen, mit allem, was dich ausmacht?
Familienzeit muss nicht laut sein
Heute lebe ich bewusster. Nicht perfekt – aber echter.
Ich bin nicht mehr die Projektmanagerin unseres Familienlebens, sondern wieder ein Teil davon.
Ich darf fühlen, mich auch mal treiben lassen, Nähe zulassen.
Unsere langsamen Aufstehmomente liebe ich besonders.
Wenn wir noch im Bett liegen, die Sonne durch die Vorhänge blinzelt und keiner drängt.
Diese zarten Übergänge in den Tag sind wie kleine Oasen, die meine Seele streicheln.
Oder die Nachmittage auf einem Spielplatz in einer Nestschaukel.
Wir klettern gemeinsam hinein, liegen eng aneinandergeschmiegt und schweigen.
Blicke in den Himmel, zählen Wolken, erzählen Träume.
Da entsteht echte Verbindung – ohne dass etwas „passiert“.
Auch unsere Spaziergänge barfuß im Fluss oder Momente am Meer gehören zu diesen stillen Höhepunkten.
Kein Freizeitpark, kein Extra-Aufwand – nur sein, gemeinsam.
Es ist nicht mehr wichtig, wie „gut“ ein Tag läuft.
Es geht nicht darum, ob alles harmonisch ist.
Sondern darum, dass wir gemeinsam durchs Leben tanzen – mal im Gleichschritt, mal chaotisch, aber immer verbunden.
Manche Tage sind laut, wir streiten, wir zweifeln.
Und doch: Auch das ist echtes Familienleben.
Auch das darf sein.
Ich erinnere mich an viele Wochenenden, an denen ich mich erschöpfter fühlte als unter der Woche.
Spielplatz, Einkäufe, Besuch bei den Schwiegereltern, schnell noch das Abendessen planen, nebenbei Konflikte der Kinder lösen … und dabei bitte lächeln.
Kennst du das?
Diese leise emotionale Erschöpfung, die sich einschleicht, obwohl du „alles richtig machst“?
Ich habe irgendwann gespürt: Es geht nicht um mehr Zeit mit der Familie.
Sondern um bewusste Zeit.
Nicht die Anzahl der Stunden macht sie wertvoll – sondern die Art, wie wir sie leben.
Wie wir da sind.
Wie wir hören.
Wie wir uns sehen – wirklich sehen.
In solchen Augenblicken spüre ich sie wieder – meine innere Stimme.
Sie flüstert leise: „Du bist genug. Es ist genug.“
Drei liebevolle Impulse für achtsame Familienzeit
In den letzten Jahren baue ich kleine Rituale in unseren Alltag ein, die mir helfen, Familienzeit bewusster zu leben – vielleicht inspirieren sie auch dich.
1. Raum für Mikromomente schaffen
Die schönsten Momente entstehen oft im Vorbeigehen.
Ein tiefer Blick.
Ein spontanes Kinderlachen.
Das gemeinsame Schälen von Kartoffeln.
Diese scheinbar unscheinbaren Augenblicke sind in Wahrheit das Herzstück unseres Miteinanders.
Sie sind wie zarte Blüten, die nur sichtbar werden, wenn wir wirklich hinschauen.
2. Rituale statt Erwartungen
Rituale geben uns Halt, ohne uns zu fesseln.
Ein Dankbarkeitsmoment am Abend.
Ein gemeinsamer Tee oder Smoothie am Nachmittag.
Ein Barfußspaziergang am Sonntag.
Diese kleinen Inseln im Alltag nähren unsere Verbindung.
Sie laden uns ein, den Alltag nicht nur zu meistern, sondern zu leben.
3. Mama-Zeit ist Teil der Familienzeit
Früher dachte ich, Selbstfürsorge bedeutet Rückzug.
Heute weiß ich: Wenn ich für mich sorge, bin ich präsenter für uns alle.
Manchmal bedeutet „Quality Time“ mit der Familie, dass ich mir selbst erlaube, mitzufühlen – statt zu funktionieren.
Ein paar Minuten mit dem Tagebuch.
Ein Blick in den Himmel.
Ein warmer Tee in Stille.
Das sind kleine Taten der Selbstliebe, die das ganze Familienklima verwandeln.

Was möglich wird, wenn wir einfach da sind
Seit ich mir erlaube, einfach da zu sein – ohne Plan, ohne Perfektion – hat sich unsere Familienzeit verwandelt.
Ich bin nicht mehr in Gedanken fünf Schritte voraus, sondern mit beiden Füßen im Jetzt.
In diesem Jetzt, in dem ein Kinderlachen das schönste Lied ist.
In dem das Rascheln der Blätter mir mehr sagt als jedes Ziel.
In dem das Kuscheln auf dem Sofa wichtiger ist als die perfekte Mahlzeit.
„Das Glück liegt in den einfachen Dingen.“
Dieses Zitat finde ich in so vielen kleinen Momenten unseres Alltags wieder:
Im Lachen meiner Kinder.
Im Wind, der durchs offene Fenster streicht.
In der Stille beim Kuscheln.
Abschluss – ein Gedanke für deinen Tag
Vielleicht ist genau heute ein guter Tag, um langsamer zu gehen.
Um weniger zu tun – aber mehr zu sein.
Vielleicht willst du die Hand deines Kindes nicht nur halten, sondern spüren.
Vielleicht willst du beim Abendessen nicht nur „Wie war dein Tag?“ fragen, sondern wirklich lauschen.
Und vielleicht willst du auch dir selbst zuhören.
Der Frau, die so viel gibt.
Die manchmal müde ist.
Die sich selbst manchmal nicht mehr ganz sieht – aber in den Augen ihrer Kinder leuchtet.
Familienzeit muss nicht perfekt sein.
Sie darf echt sein. Unfertig. Und voller kleiner Wunder.
Und sie darf genau so sein, wie ihr sie lebt.
Lass uns gemeinsam üben, diese Momente zu sehen.
Deine ImpulsStifterin 💛